Zehn Heuschreckenarten gefangen

23.09.2024

Auf der Nenzlingerweide gebe es maximal 14 Arten von Heuschrecken, erklärte Dieter Thommen (Biologe) aus Laufen.

Der 10. August 2024 war ein heisser Tag, überall zirpte, hüpfte und summte es, als die 17 Naturbegeisterten vom Exkursionsleiter mit Fanggläsern ausgestattet wurden. Die Aufgabe, in jedem Glas einen "Mattegumper" einzufangen, verlangte schon ein wenig Geschick, denn die Hüpfer sind schnell und wendig.

Fühler dienen zum Tasten.

Auf Gras, Heu und sogar in Hecken und auf den Bäumen sind die Wiesenakrobaten zu finden. 25 gefüllte Becher kamen zusammen, Thommen war vor Begeisterung des Lobes voll: "Ihr habt sehr viele verschiedene Schreckenarten gefunden, insgesamt zehn von allen 14 vorkommenden Arten hier." Ein Blick genügte Thommen, um festzustellen, ob es sich um Männchen oder Weibchen handelte.

Generell gibt es zwei Gruppen, nämlich Lang- und Kurzfühlerschrecken. Diese Unterscheidung machte den Naturfreunden kaum Probleme. Die weibliche Legeröhre der Langfühler, beziehungsweise die vier ganz kurzen Klappen der Kurzfühler zum Eierlegen waren schon etwas schwieriger zu entdecken. Die Eier (20 bis 200) werden im Herbst in den Erdboden gelegt, wo sie auch überwintern.

Den Hochzeitsgesang erzeugen die "Heugümper" durch Reiben der Beine am Flügel. Das Gehör findet sich am Vorderbein (beim Langfühler), respektive am ersten Hinterleibsglied (beim Kurzfühler). Käfer und Läuse stehen auf dem Speiseplan der Langfühler, während sich die Kürzfühler vegetarisch ernähren. Vor Vögel, Spinnen und Eidechsen müssen sich die Schrecken in Acht nehmen.

Das grosse Heupferd war zahlreich vertreten, auch Schiefkopfschrecken gab es viele. Eine seltene, ja sogar bedrohte Art, ist die Westliche Beissschrecke. Nachtigallenhüpfer singen schön. Der Schönste von allen, schwärmte der Biologe, sei der Heidegrashüpfer. Ihn topte nicht einmal die Italienische Schönschrecke, die der 7-jährige Mauro ganz zum Schluss noch einfing.